Anthony Bramall

Das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz im Rampenlicht

Das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz präsentiert sein breites musikalisches Können mit sinfonischen Konzerten und Kammermusikmatineen. In der Reihe »Sinfonische Lyrik« steht das Orchester im Rampenlicht auf der Bühne. In den Kammerkonzerten gewähren hingegen kleineren Gruppierungen des Orchesters einen Eindruck ihrer klanglichen Vielfalt.

SINFONISCHE LYRIK
»Sinfonie Nr. 5« von Dmitri Schostakowitsch

Als Dmitri Schostakowitsch im April 1937 die Arbeit an seiner Sinfonie Nr. 5 begann, wurde die Sowjetunion gerade von Josef Stalins »Großem Terror« heimgesucht. Auch Schostakowitschs Familie blieb nicht verschont: Sein Schwager wurde verhaftet, seine Schwester nach Sibirien deportiert. Bereits im Juli 1937 beendete er die Komposition und legte sie pflichtgemäß der Leningrader Komponisten-Gewerkschaft vor. Es galt festzustellen, ob das Werk der Regierungsideologie gerecht würde. Tatsächlich bestätigte das Gutachten eine vermeintliche Linientreue; der Marsch am Ende der Sinfonie wurde als Verherrlichung des Regimes gedeutet. Doch Schostakowitsch betonte später: »Was in der Fünften vorgeht, sollte meiner Meinung nach jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen.«

In diesem Konzert der Reihe »Sinfonische Lyrik« präsentiert das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz unter der Leitung von Anthony Bramall Schostakowitschs großes Werk des »Sozialistischen Realismus«. Ergänzt wird die Aufführung durch ausdrucksstarke Texte, die die narrativen Intentionen des Komponisten bildhaft vor Augen führen – nicht zuletzt von Alexander Puschkin, dem einflussreichen russischen Nationaldichter.

Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
von Dmitri Schostakowitsch

Mit Texten von Alexander Puschkin, Michail Bulgakow, Ossip Mandelstam u.a.
Musikalische Leitung: Anthony Bramall
Rezitation: Julia Stemberger
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Termin: 8. Februar 2019, 19.30 Uhr
Preis: 10 Euro bis 30 Euro

KAMMERKONZERTE

Das Repertoire für Kammermusik scheint unerschöpflich. In allen Epochen der Musikgeschichte sind beeindruckende Werke für kleinere Instrumentalensembles entstanden, die bald in klassischen, bald in ungewöhnlichen Kombinationen einen Eindruck von der klanglichen Vielfältigkeit dieser intimen Kunstform vermitteln. In der Spielzeit 2019/2020 hat das Gärtnerplatztheater sieben Konzertprogramme zusammengestellt, die Unbekanntes mit Bekanntem, Altes mit Neuem vereinen.

»Spiel mit dem Teufel«
Dmitri Schostakowitsch Klaviertrio Nr. 1 c-Moll op. 8
Igor Strawinsky »Die Geschichte vom Soldaten«

Sprecher: Erwin Windegger
Musiker des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Termin: 26. Januar 2020, 11.00 Uhr im Foyer
Preis: 18 Euro

»Geiger und Denker«
Heinrich Hofmann Serenade D-Dur op. 65 für Flöte und Streichquintett
Anton Webern Langsamer Satz für Streichquartett M. 78
Louis Spohr Nonett F-Dur op. 31
Musiker des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Termin: 15. März 2020, 11.00 Uhr im Foyer
Preis: 18 Euro