Robert Holl © Benjamin Ealovega
Robert Holl © Benjamin Ealovega

Solist

Robert Holl

Robert Holl wurde in Rotterdam geboren und absolvierte dort seine Gesangsausbildung bei Jan Veth und David Hollestelle sowie bei Hans Hotter in München. Er gewann 1. Preise 1971 beim Internationalen Gesangswettbewerb von ’s-Hertogenbosch und 1972 beim Münchner ARD-Gesangswettbewerb. 1973–1975 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper und arbeitete danach längere Zeit vorwiegend als Konzertsänger mit Dirigenten wie Eugen Jochum, Karl Richter und Wolfgang Sawallisch.

Seit den späten 1980er Jahren ist er wieder verstärkt in Opernproduktionen zu erleben: Mit Partien wie Sarastro und Sprecher (»Die Zauberflöte«), Basilio (»Der Barbier von Sevilla«), Landgraf Hermann (»Tannhäuser«), Hans Sachs (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Daland (»Der fliegende Holländer«), Gremin (»Eugen Onegin«), Don Alfonso (»Cosí fan tutte«), Komtur (»Don Giovanni«), König Marke (»Tristan und Isolde«) und Pimen (»Boris Godunow«) trat er u. a. an Häusern wie der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Wiener Staatsoper, dem Brüsseler Opernhaus La Monnaie, der Kölner Oper, dem Zürcher Opernhaus und der Hamburgischen Staatsoper auf; bei den Bayreuther Festspielen war er zudem als Hans Sachs, Gurnemanz (»Parsifal«) und König Marke zu hören. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Claudio Abbado, Peter Schneider, Nikolaus Harnoncourt, Daniele Gatti, Pierre Boulez, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst zusammen.

Daneben hat sich Robert Holl weltweit einen Namen als Konzert- und Liedsänger gemacht, zahlreiche Tonträgeraufnahmen eingesungen und eigene Lieder und Klavierstücke veröffentlicht. Er ist künstlerischer Leiter von »Schubertiaden« in Holland und Österreich und wurde 1990 zum österreichischen Kammersänger ernannt. 1997 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und des Festivals »Carinthischer Sommer«. 1998 wurde er zum ordentlichen Professor für Lied und Oratorium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien ernannt. 2007 wurden ihm von der Niederösterreichischen Landesregierung das Große Goldene Ehrenzeichen und in seiner Heimatstadt Rotterdam der höchste niederländische zivile Verdienstorden »Ridder in de Orde van de Nederlandse Leeuw« verliehen.