© Regina Recht
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Solistin

Cornelia Froboess

Cornelia Froboess wurde in Wriezen a. d. Oder geboren und wuchs in Berlin auf. Als 7-Jährige wurde sie mit dem Lied ihres Vaters »Pack die Badehose ein« über Nacht berühmt. Es folgten viele Schallplattenaufnahmen, Filme und Tourneen durch Deutschland, die Niederlande, die Schweiz, Österreich und Skandinavien. 1962 begann die Teenager-Epoche mit Paul-Anka-Liedern wie »Diana«, »I Love You Baby« usw. Für »Zwei kleine Italiener« erhielt sie Preise wie die »Goldene Schallplatte«, den »Bravo-Otto« und den »Luxemburg-Löwen«.

1963 wurde Cornelia Froboess nach dreijähriger Schauspielausbildung ans Salzburger Landestheater engagiert. 1972–1994 war sie Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. Zu ihren profiliertesten Rollen dort zählen u. a. die Titelrollen in Lessings »Minna von Barnhelm«, Wedekinds »Lulu«, Schillers »Maria Stuart«, Ibsens »Frau vom Meer« sowie Lotte-Kotte in »Groß und Klein« und Cäcilie in Goethes »Stella«. Während dieser Zeit stand sie auch über zehn Jahre lang als Eliza Doolittle in »My Fair Lady« unter der Regie von August Everding auf der Bühne des Gärtnerplatztheaters.

Es folgten zahlreiche Fernseh- und Filmrollen, u. a. in »Le Caporal épinglé« (Regie: Jean Renoir), »Rheinsberg« (Kurt Hoffmann), »Die Sehnsucht der Veronika Voss« (Rainer Werner Fassbinder). Für ihr künstlerisches Schaffen erhielt Cornelia Froboess Preise und Auszeichnungen wie den »Berliner Kunstpreis« 1966, den »Ernst-Lubitsch-Preis« 1968, die »Goldene Kamera« 1969, den »Goldenen Bildschirm« 1976, den »Gertrud-Eysoldt-Ring« 1990, den »Bayerischen Fernsehpreis« 1995 sowie den »Rencontres Européenne des Télevision« in Reims 1997 für »Angst hat eine kalte Hand«.

2001 folgte sie Dieter Dorn ans Bayerische Staatsschauspiel, wo sie u. a. in den Titelrollen von Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder« und Mehmeds »Die Anarchistin«, in Straußʼ »Die Eine und die Andere« und als Mary in OʼNeills »Eines langen Tages Reise in die Nacht« auf der Bühne stand.

Cornelia Froboess ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und München sowie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Verdienstordens und des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. 2017 wurde sie mit dem »Berliner Bär«, dem Kunstpreis der B. Z. geehrt. Seit 1967 ist sie mit dem Regisseur Hellmuth Matiasek, dem ehemaligen Staatsintendanten des Staatstheaters am Gärtnerplatz und Präsidenten der Theaterakademie August Everding, verheiratet.

2018 wurde ihr auf der Bühne des Gärtnerplatztheaters nach einem Auftritt als Mrs. Higgins in »My Fair Lady« der Titel »Bayerische Kammerschauspielerin« verliehen.